Rüdiger Plantiko

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Es ist eine Banalität, aber sie muß doch anscheinend immer wiederholt werden ("weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird - in den Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich", so war es schon 1828): Daß wir e-Mails und Waren einfach über den Globus schicken können, ändert absolut nichts an der Grundverfaßtheit des Menschen! Es muß kein globaler "neuer Mensch" kommen, der an die Tatsache, daß wir heute e-Mails und Waren über den Globus schicken können, besonders gut angepaßt ist, kein neuer Mensch, auf den wir hin erzogen werden müßten, der seelisch geformt ist durch den Kampf gegen Hate Speech und dergleichen, um den viel beredeten "neuen globalen Herausforderungen" gewachsen zu sein.

Der Mensch sortiert die Welt in Nahes, das ihn direkt angeht, und Ferneres, für das er sich weniger engagiert - so einfach ist das, und so wird es bleiben. Gegen Gefühle mit all ihrer "ungerechten" Bevorzugung - die Liebe zum Eigenen, die Liebe zur Familie (für die man mehr investiert als in die Nachbarsfamilie), zur Ehefrau (die man mehr liebt als die Nachbarin), die Liebe zur Heimat (der man mehr zu geben bereit ist als dem fremden Land), ist kein Kraut gewachsen, und das ist auch gut so. Der Mensch will seine Nahräume nach eigenen Regeln gestalten, die er vor Ort im eigenen Interesse definiert. Gerade wenn einem globale Stabilität am Herzen liegt, sollte dieser Natur des Menschen Rechnung getragen werden.

Veröffentlicht: Freitag, den 3. Februar 2017