Rüdiger Plantiko

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Der Pakt des Umar (verfasst zu Beginn des 8. Jahrhunderts unter Umar Abd-ul-Aziz) ist gewissermassen der Urvater aller Dhimmi-Pakte. Verträge dieser Art geben den in der islamischen Gesellschaft lebenden Nichtmoslems einen Status als Menschen zweiter Klasse (oder eigentlich dritter Klasse, denn die zweite Klasse bilden die Moslemfrauen). Ein Zweck dieser diskriminierenden Regelungen ist es, einen ständigen Konversionsdruck in Richtung Islam zu erzeugen und so langfristig die nichtislamischen Religionen zu eliminieren.

Noch heute leben die Dhimmi-Bestimmungen in der gesellschaftlichen Praxis islamischer Länder fort, wie man z.B. an der Behandlung der Kopten in Ägypten ablesen kann. Von Scharfmachern gestreute Gerüchte, ein Kopte hätte eine Beziehung zu einer Moslemin, oder ein Kopte hätte physische Gegenwehr gegen einen Moslem angewendet, oder die Kopten würden ihre Kirchen ausbessern oder ausbauen, bringen regelmässig einen rasenden Moslem-Mob auf die Platte, der ganze koptische Wohnviertel mit Gewalt überzieht, Kirchen und Wohnhäuser plündert und zerstört. Denn alle drei Gerüchte bedeuten Verstösse gegen den Dhimmi-Pakt.

Hier einige Bestimmungen aus dem Vertrag des Umar (die Wir-Form ist natürlich aufgezwungen):

  • Wir werden in unseren Städten oder in deren Umgebung keine neuen Klöster, Kirchen, Einsiedeleien oder Eremitagen bauen.
  • Wir werden weder bei Tag noch bei Nacht diese Gebäude reparieren, wenn sie baufällig geworden sind oder wenn sie innerhalb muslimischer Wohngebiete liegen.
  • Wir werden unsere Tore offenhalten für Reisende und Vorbeiziehende. Wir werden jeden Moslem, der vorüberzieht, drei Tage lang beherbergen und beköstigen.
  • Wir werden in unseren Kirchen oder in unseren Häusern keine Spione beherbergen, noch werden wir sie vor den Moslems verbergen.
  • Wir werden unseren Kindern nicht den Koran lehren.
  • Wir werden keine öffentlichen Feiern abhalten.
  • Wir werden keinen Versuch machen, jemanden zu bekehren.
  • Wir werden keine unserer Angehörigen daran hindern, zum Islam zu konvertieren, so sie dies wünschen.
  • Wir werden den Moslems Respekt zollen und ihnen unsere Sitze überlassen, so sie sich setzen wollen.
  • Wir werden nicht versuchen, den Moslems in irgendeiner Weise zu ähneln.
  • Wir werden nicht auf Sätteln reiten.
  • Wir werden keine Schwerter oder Waffen irgendeiner Art tragen oder jemals solche mit uns führen.
  • Wir werden keinen Wein verkaufen.
  • Wir werden unsere Stirnlocken scheren.
  • Wir werden unsere Kruzifixe und Bücher nicht auf den Strassen und Marktplätzen der Moslems ausstellen.
  • Wir werden unsere Schellen in unseren Kirchen nur leise schlagen, und niemals in Gegenwart von Moslems.
  • Noch werden wir bei unseren Begräbnisumzügen unsere Stimmen laut erheben.
  • Wir werden unsere Häuser nicht höher bauen als die Häuser der Moslems erbaut sind.

Zitiert aus: Ibn Warraq, Warum ich kein Muslim bin, Berlin 2004, S. 318f.

Veröffentlicht: Montag, den 10. September 2012